Eine Wand streichen: Tipps von einem professionellen Dekorateur

Von Nico Balzer •  Aktualisiert: 01/12/24 •  7 min Lesezeit

Erfahre die Grundlagen des Wandstreichens mit diesem praktischen Leitfaden mit Expertentipps von einem Maler- und Dekorationsprofi

Eine Wand zu streichen klingt nach einer einfachen Aufgabe, aber für diejenigen, die gerade erst mit dem Heimwerken beginnen, gibt es ein paar Dinge, die du wissen musst, bevor du anfängst. Wenn es ums Streichen und Dekorieren geht, gibt es immer die besten Methoden, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Deshalb hat unser Tapezierexperte Steve Jenkins diesen anfängerfreundlichen Leitfaden zum Streichen einer Wand zusammengestellt – nur ein Teil des gesamten Prozesses, wie man einen Raum streichen kann, aber ein guter Anfang.

Angefangen bei den besten Pinseln und Farbrollen bis hin zum Ausschneiden, sowohl freihändig als auch mit Malerband, deckt dieser Leitfaden alle wichtigen Dinge ab, die du wissen musst, bevor du beginnst.

Welche Werkzeuge brauche ich zum Streichen einer Wand?

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Je nach Art der Wand, die du streichen willst, und je nachdem, wie viel Vorbereitung für eine schlechte Wand nötig ist, sind nicht alle diese Geräte notwendig. Lies dir die vollständige Anleitung durch, bevor du deine Ausrüstung besorgst.

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Wie bereite ich mich auf das Streichen einer Wand vor?

Wenn die vorherige Emulsion in gutem Zustand ist, musst du sie nur mit warmer Seifenlauge reinigen und trocknen lassen. Bei hartnäckigeren Flecken kannst du Zuckerseife verwenden.

Dann reibst du den Boden kurz mit einem feinkörnigen Schleifpapier (120er Körnung ist perfekt) ab, um die Haftung zu verbessern. Wische mit einem feuchten Tuch nach und sauge den Staub auf.

Bester Tipp

Verwende Staubschutzfolien mit Laminatrückseite, damit die Farbe nicht auf den Boden durchdringt.

Wenn die Wand in schlechtem Zustand ist oder zuvor mit einem Hochglanzanstrich versehen wurde, ist etwas mehr Arbeit nötig. Nimm zuerst ein 2 bis 3 cm langes Abisoliermesser oder einen Farbspachtel und entferne so viel lose Farbe wie möglich, dann reibe sie ab, um eine glatte Oberfläche zu erhalten.

Verwende einen Handschleifer mit Schleifpapier mittlerer Körnung. Nimm dir etwas mehr Zeit für Bereiche mit ausgeprägten Kanten, wie z. B. abgeblätterte Farbe, und vermenge sie so gut wie möglich. Denke daran, Staubtücher auszulegen, bevor du anfängst.

Denke daran, dass der Prozess beim Streichen von neuem Putz etwas anders abläuft, da du vorher einen Nebelanstrich auftragen musst.

Kann ich über Abdeckpapier streichen?

Spachtelpapier eignet sich hervorragend, um kleine Unebenheiten zu kaschieren und eine glatte Oberfläche wie bei frisch verputzten Wänden zu erzielen. Es eignet sich auch hervorragend, um dunkle Farben zu verbergen, die mit einer hellen Farbe wie Weiß nur schwer zu überdecken sind.

Wenn deine Wände von schlechter Qualität sind, kannst du Futterpapier als Untergrund für stark strukturierte Tapeten verwenden. Wenn sie wirklich schlecht sind, solltest du sie neu verputzen lassen.

Wenn sich die Tapete an den Rändern löst, verwende einen starken Tapetenkleister oder Bordürenkleber, um sie zu befestigen. Wenn die Tapete gerissen oder beschädigt ist, schneidest du sie am besten rund um die Stelle aus und ersetzt sie. Das kann schwierig sein. Eine Alternative ist, den ganzen Streifen zu entfernen und zu ersetzen. Wenn du fertig bist, streichst du einfach wie jede andere Wand.

Eine Wand streichen Schritt für Schritt

1. Beginne an der Decke

Beginne mit dem Streichen an der Decke. Beginne in der Ecke und arbeite dich bis zur gegenüberliegenden Ecke vor. Um eine saubere Linie in den Ecken zu erhalten, füllst du den Pinsel mit Farbe und streichst ihn vorsichtig in die Ecke und dann in die bereits aufgetragene Farbe, um sie zu vermischen. Verwende einen flachen Pinsel, um die Farbe zu verteilen und Grate zu beseitigen.

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2. Erstelle einen Rand

Streiche nun etwa eine Pinselbreite auf beiden Seiten der Ecke, an der du fertig bist, von der Decke bis zur Fußleiste. Achte darauf, dass du deinen Pinsel mit reichlich Farbe füllst, aber achte darauf, dass du einen glatten, gleichmäßigen Abschluss schaffst.

Gehe nun zurück zu der Ecke, an der du begonnen hast, und mache dasselbe. Schneide nun entlang der Sockelleiste ein, um einen Rand für die Wand zu schaffen. Wiederhole diesen Vorgang an jeder zu streichenden Wand. Wenn du nur eine Wand streichst, schneide nur an der zu streichenden Wand ein.

3. Türen, Fenster und Einrichtungsgegenstände

Wenn die Wand ein Fenster oder eine Tür hat, schneide um diese herum einen zwei bis drei Zoll breiten Rand ein. Beginne oben, schneide auf beiden Seiten ein und schließe unten ab (bei Fenstern). Bei Einbauten und Armaturen wie Steckdosen und Lichtschaltern klebst du sie mit Kreppband ab und malst einen Rand drum herum.

4. Mit einer Walze streichen

Um eine Wand zu streichen, nimm eine 9-Zoll-Rolle und ein Tablett. Fülle das Tablett mit Farbe und belade die Walze mit Farbe. Walzenhülsen gibt es in verschiedenen Längen. Die übliche Wahl ist ein mittlerer Flor, der eine dezente Struktur hinterlässt. Für mehr Struktur verwende einen hohen Flor, für ein glatteres Finish eine kurzflorige oder Schaumstoffrolle. Beginne oben in der Ecke – verwende dazu eine Verlängerungsstange oder eine Trittleiter – und streiche einen Streifen von der Decke bis zum Boden. Trage die Farbe in V- oder W-Form auf und fülle dann die Lücken. Drücke die Farbe nur leicht auf, denn wenn du zu fest drückst, entstehen unerwünschte Rillen.

Wie schneidet man richtig ein?

Um eine scharfe, gerade Linie ohne Abdeckband zu ziehen, brauchst du eine ruhige Hand, einen 1,5 oder 2 Zoll großen, abgewinkelten Pinsel und ein bisschen Übung und Geduld. Wenn du dir nicht sicher bist, probiere die folgenden Tipps aus, ohne Farbe auf dem Pinsel zu haben, um ein Gefühl für die Arbeit zu bekommen.

Lade den Pinsel zunächst mit einer ordentlichen Menge Farbe und streiche eine Seite am Rand der Dose oder des Farbkessels ab. Beginne 2 oder 3 Zentimeter von der Linie entfernt und streiche mit einer schwungvollen Bewegung nahe an die Linie heran, wobei du eine kleine Lücke lässt, und bewege dich horizontal entlang, um mehr Farbe auf die Wand zu bekommen. Führe nun einen zweiten Durchgang über dieselbe Stelle durch. Gehe dabei so nah wie möglich an die Linie heran.

Als Nächstes gehst du mit einem flachen Pinsel über die Farbe, um alle Kanten und Rillen zu glätten. Achte darauf, dass keine Farbe an andere Stellen gelangt, auch nicht an die Decke. Wiederhole diesen Vorgang für den zweiten Anstrich, aber streiche direkt bis zur Linie, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen.

Wenn du dich nicht traust, freihändig zu streichen, kannst du Abdeckband verwenden. Profis verwenden Malerband, z. B. Frog Tape, erhältlich bei Amazon. Achte darauf, dass die zu beklebende Fläche staubfrei und trocken ist. Verwende einen Staubsauger, um den Staub zu entfernen und wische ihn bei Bedarf mit einem feuchten Tuch ab.

Beginne in einer Ecke, lege das Klebeband auf die Oberfläche und rolle es ab, wobei du die Rolle an der Kante der Oberfläche, z.B. der Fußleiste, halten solltest. Schneide in Abständen von etwa einem Meter. Achte darauf, dass es keine Lücken gibt; falls doch, flicke sie mit mehr Klebeband. Zum Schluss gehst du mit einem Farbspachtel über die Kante und drückst sie fest, damit sie nicht ausläuft.

Nachdem du mit dem Streichen fertig bist, lass die Farbe ein wenig trocknen. Wenn sie zum Beispiel in einer Stunde trocken ist, lass sie etwa 20 Minuten trocknen. Dann ziehst du das Klebeband langsam in einem 45°-Winkel ab.

Nico Balzer